Guten Morgen, Moritz Eggert!

Shownotes

Komponisten laufen Sturm gegen GEMA-Reform – Eggert fordert Kurswechsel Berlin (BC) – Ein heftiger Richtungsstreit tobt in der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA) um geplante neue Ausschüttungsschlüssel. Komponisten, allen voran Moritz Eggert, Vorsitzender des Deutschen Komponistenverbandes (DKV), protestieren lautstark gegen die Reform. Eggert kritisiert im Podcast Guten Morgen von Backstage Classical die mangelnde Beteiligung von E-Komponisten (ernste Musik) am Reformprozess. »Tatsächlich entstand diese Reform absolut unter Ausschluss von E«, so Eggert. Zentraler Streitpunkt ist die Umverteilung von Tantiemen, insbesondere des sogenannten Sozkulabzugs. Eggert bemängelt, dass die E-Musik mit einem Anteil von nur etwa 1% an der Gesamtausschüttung deutlich unterrepräsentiert sei, obwohl sie einen wichtigen Innovationsbereich darstelle. Die GEMA versuche eine Neiddebatte anzuheizen, anstatt die tatsächlichen Ungleichheiten innerhalb der U-Musik (Unterhaltungsmusik) anzugehen. Besonders alarmiert zeigt sich Eggert über die geplante Rolle der GEMA als »Geschmacksinstanz«, die künftig über Förderwürdigkeit von Musik und die Einteilung von Veranstaltungsorten entscheiden wolle. »Die GEMA entscheidet darüber, welche Musik förderungswürdig ist. Das hat sie bisher nicht getan«, warnt Eggert. Er betont, dass alle Musik Kultur sei und die GEMA mit solchen Kategorien abwertend agiere. Eggert und der DKV fordern eine grundlegende Überarbeitung der Reform unter Einbeziehung der E-Komponisten. »Wir sind gerne bei einer Reform dabei. Wir sind auch für eine Reform, wir wollen aber beteiligt werden und wir wollen, dass es eine intelligente Reform ist, eine vernünftige Reform ist, die Dinge verbessert, die man verbessern kann«, so Eggert. Sollte die Reform in der vorliegenden Form durchkommen, befürchtet Eggert gravierende Folgen für die deutsche Musiklandschaft: niedrigere Kompositionshonorare, Pleiten von Musikverlagen (insbesondere im Bereich Kirchenmusik), weniger Kompositionsaufträge für Ensembles und Festivals sowie die Marginalisierung von E-Komponisten innerhalb der GEMA. Durch erwartete Einnahmeverluste könnten viele E-Komponisten die Hürde zur ordentlichen Mitgliedschaft und damit ihr Stimmrecht verlieren. Eggert kritisiert die mangelnde Gesprächsbereitschaft der GEMA in der Vergangenheit. Trotz einer aktuellen Öffentlichkeitskampagne seien die Fronten intern verhärtet. Für die Abstimmung am 14. und 15. Mai sieht Eggert einen schwierigen Kampf, hofft aber auf die Solidarität der Kollegen aus U-Musik und anderen Genres, um eine faire und zukunftsfähige Reform zu erreichen. »Ich glaube, dass wir hier wirklich Einhalt gebieten müssen. Die Entwicklung bei der GEMA ist nicht gut«, resümiert Eggert. Gegenanträge wurden gestellt, um eine intelligente und sanfte Reform zu gestalten.

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