Guten Morgen, Marcus Bosch
Shownotes
Im BackstageClassical-Podcast »Guten Morgen,…« fordert der Vorsitzende der GMD-Konferenz, Marcus Bosch, mehr Mitspracherecht von Generalmusikdirektorinnen und Generalmusikdirektoren an Deutschen Theatern. Bosch fürchtet, dass Musikdirektoren an Stadttheatern oft nicht an den Entscheidungen beteiligt würden und fordert mehr Gemeinsamkeit zwischen den Theaterleitungen und ihrer musikalischen Führung. Viele Dirigenten fühlten sich im Angesicht der Machtfülle von Intendanten hilflos, sagt Bosch. Die Kompetenz der musikalischen Leitung würde an vielen Häusern derzeit ignoriert werden, beklagt der Dirigent: »Das Entscheidungsrecht liegt in der Regel bei den Intendanten, und da spielt Kompetenz oft leider keine Rolle, sondern allein der Wille einzelner Intendanten.« Der Vorsitzende der GMD-Konferenz befürchtet, dass der Deutsche Bühnenverein, das Gremium der Intendanten, derzeit plane, die Musikdirektoren in den Theater-Organigrammen noch hinter die Orchesterdirektoren einzurordnen. »Die GMDs stecken oft in einer Sandwich-Position, weil sie einerseits vom Orchester wiedergewählt werden müssen und vom Intendanten weiter verlängert werden wollen«, erklärt Bosch, »da herrscht bei vielen das Gefühl großen Ohnmacht.« Marcus Bosch ist Chefdirigent in Rostock, unterrichtet an der Musikhochschule in München und leitet die Opernfestspiele in Heidenheim. Im Gespräch mit BackstageClassical spricht er außerdem über die Angst vor einem Wahlsieg der AfD und über den Neubau des Volkstheaters in Rostock.
Neuer Kommentar